TENS
TENS - Transkutane Elektrische Nervenstimulation
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine Therapie vornehmlich zur Schmerzbekämpfung. Durch Anlegen eines ungefährlichen Stromes werden Nerven stimuliert und somit Schmerzen gelindert.
- Was sind Schmerzen?
- Schmerzbehandlung
- Einsatzgebiete der TENS
- Die Wirkung von TENS
- TENS ist nicht anzuwenden bei:
- TENS-Geräte
- Sitzungsdauer und Häufigkeit der Anwendung
- Akute Schmerzen
- Chronische Schmerzen
- Ablauf der TENS-Verordnung
- Vorteile der elektrischen Nervenstimulation
Was sind Schmerzen?
In Deutschland leiden ca. 15 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Bestehen diese Schmerzen über längere Zeit, tritt, unabhängig von ihrer Ursache, die so genannte Schmerzkrankheit auf, die ein eigenes Krankheitsbild darstellt. Sie ist Ausdruck für starke körperliche und seelische Belastung, unter der die Schmerzpatienten leiden.
Die häufigsten Schmerzen stellen die Kopfschmerzen wie z. B. die Migräne sowie die Schmerzen des Bewegungsapparates dar, wie etwa Rücken- oder Gelenkschmerzen. Nicht immer ist es möglich, die eigentliche Ursache der Schmerzen zu behandeln. Trotzdem müssen die Schmerzen so schnell und wirksam wie möglich therapiert werden. Aktuelle Forschungen belegen, dass, Schmerzen mit zunehmender Dauer, entsprechend schneller eintreten und empfunden werden. Eine Gewöhnung an Schmerzen gibt es nicht.
Schmerzbehandlung
Häufig werden Schmerzen mit Hilfe von Medikamenten, so genannten Analgetika, behandelt. Insbesondere bei chronischen Schmerzen, die über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wieder auftreten, kann eine medikamentöse Therapie bei langfristiger Einnahme zu Nebenwirkungen führen. Es ist daher sinnvoll, ergänzend zu den Medikamenten oder an ihrer Stelle andere Formen der Schmerzbekämpfung anzuwenden. Dazu zählen neben der TENS-Therapie, die Akupunktur oder die physikalischen Therapien, wie Krankengymnastik, Entspannungsverfahren, Hypnose, Biofeedback, Neuraltherapie und andere.
Die moderne Medizintechnik bietet bereits seit einigen Jahrzehnten die Transkutane Elektrische Nerven - Stimulation (TENS) an, die Schmerzen effektiv lindert, die regionale Durchblutung von Muskeln fördert und diese entspannt sowie die Ausschüttung von Endorphinen anregt. Triggerpunkte werden durch aufgeklebte Elektroden-Pads mit Reizstrom stimuliert. Das Prinzip der TENS-Behandlung basiert darauf, dass die schmerzleitenden Nerven nicht mehr in der Lage sind, Schmerzimpulse ans Gehirn weiterzuleiten: Bei der Reizstrombehandlung werden Endorphine ausgeschüttet. Diese besetzen die Rezeptoren, die dann nicht mehr von den schmerzimpulse-weiterleitenden Botenstoffen genutzt werden können. Die schmerzstillende Wirkung bezieht sich damit nicht nur auf das lokale Behandlungsgebiet. Die sanften Impulse entsprechen der natürlichen Bioelektrizität im Körper und sind daher völlig risikolos. Ausnahme: Menschen mit Herzschrittmacher.
Einsatzgebiete der TENS
- Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen und Migräne)
- Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates
- Wirbelsäulenschmerzen,
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- alle Schmerzarten durch Überlastung
- Abnutzung, Reizung, Entzündung der Knochen,
- Tennisarm
- Rheumatische Schmerzen
- Nervenschmerzen
- Trigeminusneuralgie
- Ischialgie
- Hexenschuss
- Phantomschmerzen
- Narbenschmerzen
- Juckreiz
- Krebs- und Metastasenschmerzen
Die Wirkung von TENS
Durch die TENS-Behandlung werden bestimmte Nerven angeregt, was zur Ausschüttung schmerzhemmender Substanzen in unserem Gehirn und Rückenmark führt. So wird ein natürlicher, körpereigener Mechanismus mit schmerzlindernder Wirkung angeregt. Je häufiger die Behandlung durchgeführt wird, desto länger kann die schmerzlindernde Wirkung anhalten: von Stunden bis zu Tagen.
TENS ist nicht anzuwenden bei:
Prinzipiell ist die Behandlung bei fast allen Patienten möglich. Bei folgenden Personen muss die ärztliche Zustimmung vor Behandlungsbeginn eingeholt werden:
- Träger von Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten
- Schwangere
- Epileptiker
- Auf Wunden und erkrankten Hautstellen dürfen keine Elektroden angebracht werden
- Metallimplantate bei Verwendung von Impulsen mit Gleichstromanteil (Elektrolyse-Gefahr). Bei Verwendung der AKS-Schaltung ist diese Gefahr deutlich vermindert.
TENS-Geräte
Je nach Modell lassen sich über Regler verschiedene Parameter einstellen oder über eine Tastatur Programme aufrufen:
- die Frequenz, also die Zahl der Stromimpulse in der Sekunde
- die Impulsbreite (die Dauer eines Einzelimpulses)
- die Intensität (Stromstärke)
Diese Einstellungen haben Einfluss auf die Wirkart, Wirkdauer und die Eindringtiefe des Reizstroms. Die Einstellungen werden vom Arzt, der das Gerät wie ein Medikament auf Rezept verordnen kann, festgelegt, so dass der Patient nur noch die Intensität reguliert. Dies vereinfacht dem Umgang mit dem Gerät deutlich und verhindert Bedienungsfehler.
Sitzungsdauer und Häufigkeit der Anwendung
Die
Mindestdauer einer Behandlung beträgt 30 Minuten.
Bestimmte Schmerzformen
wie die Nervenschmerzen (=Neuralgien) erfordern deutlich längere Behandlungszeiten.
Akute Schmerzen
Täglich sollte wenigstens einmal behandelt werden, aber auch mehrere Anwendungen an einem Tag sind möglich. Von pausenloser Dauerstimulation ist eher abzuraten, da Gewöhnungseffekte die Wirkung mindern können.
Chronische Schmerzen
Die Behandlungen können täglich oder in größerem Abstand erfolgen. Gemäß des Charakters der Erkrankung sind Langzeittherapien über Jahre hinweg nicht selten.
Ablauf der TENS-Verordnung
Nach erfolgreicher Austestung der Stimulation mit den entsprechenden Parametern und der Elektrodenanlage in der Praxis, bekommt der Patient ein Gerät typischerweise für 3 Monate zur Probe durch den Arzt rezeptiert. Hierbei muß der Patient, sofern er nicht privat versichert ist, nur die üblichen Rezeptgebühren für Hilfsmittel selbst übernehmen. Die weiteren Kosten werden von seiner Krankenkasse übernommen. Im Anschluss an die Probezeit wird bei Erfolg die Verordnungsdauer über ein Folgerezept verlängert oder ggf. je nach Erkrankung auch ganz von der zuständigen Krankenkasse übernommen.
Vorteile der elektrischen Nervenstimulation
Der Vorteil von TENS liegt in der praktisch nebenwirkungsfreien Therapie und in der möglichen Heimanwendung durch den Patienten. Ist die Therapie erfolgreich, kann die Medikamenteneinnahme reduziert oder ggf. auf sie verzichtet werden.
- Ständige Verfügbarkeit der Schmerz- oder Entspannungstherapie außerhalb der Arzt- oder Physio-Praxis
- Hohe Effektivität in der Muskelentspannung und Schmerzlinderung
- Mögliche Reduktion von Analgetika durch Einbinden der TENS-Behandlung in das Schmerzmanagement
- Einfache Anwendung ohne Nebenwirkungen
Liebe Patientinnen,
liebe Patienten,
sollten Sie Fragen
zur TENS-Behandlung haben, sprechen Sie uns bitte
an
Ihr
Praxisteam
SCHMERZtherapeutische
TAGESKLINIK
Deutsche Gesellschaft für
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DGS Deutsche Gesellschaft für schmerz- und palliativmedizinische Fortbildung mbH
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